"Ich liebe dich"
Mein Mann war verstorben und ich musste in kürzester Zeit beginnen, unser Zuhause leer zu räumen, da ich es alleine nicht bezahlen konnte. Ich war nur am einpacken, weggeben, weinen, einpacken, weggeben, weinen…
An einem Abend, ich war völlig durchgeschwitzt, überkam mich plötzlich der Wunsch meinem Mann einen Gruß zu bringen. Es waren genau 7 Tage seit seinem Tod vergangen.
Ich holte eine Dose Prosecco, die wir bei Gelegenheit am Strand getrunken hatten, aus dem Keller und schnitt die letzten Blüten seiner geliebten Rose.
Ab ins Auto und auf unsere geliebte Seebrücke. Mein Mann ist seebestattet….
Ich setze mich auf eine Bank, schaute aufs Wasser und warte auf die Uhrzeit 20:45 Uhr, die Zeit seines letzten Atemzuges.
Ich höre eine Männerstimme sagen: „Da sitzt schon die Frau:“ Ich drehe mich zu dem Mann um und sage, es sei genug Platz für uns drei, denn er hatte einen kleinen Jungen an der Hand, so etwa 5 bis 6 Jahre alt.
Sie nahmen Platz und der Junge fragte mich, wie ich denn heißen würde. Ich sagte zu ihm: „Ich heiße Heike.“
Da rückt der kleine Junge ganz ganz nah an mich heran, umarmt mich, schaut mir in die Augen und sagt: „Ich liebe dich.“
Der Vater ist ganz hippelig und sagt dem Jungen, dass er das doch nicht machen kann.
Ich schaue den Mann an und sage: „Es ist alles in Ordnung. Ich weiß woher es kommt.“
Einige Tage später erhalte ich die Rechnung des Krematorium. Mein Mann wurde AN DEM TAG eingeäschert.
Der Junge war sein Bote.
Ich habe an dem Abend nicht mehr geweint und bin ruhig zu Bett gegangen….
Es passierten noch ein paar Kuriositäten in den Tagen danach…. nun ist es aber ruhig geworden.