Zwei besondere Begebenheiten
Vor zwei Jahren kauften meine Frau Britta und ich ein Wohnhaus von einer alten Dame, die verwitwet war und in eine Wohnanlage umzog, in der sie näher bei ihrem Sohn leben konnte. Ihr Ehemann war schon vor vielen Jahren verstorben und hatte vor seinem Tod gemeinsam mit seiner Frau das Haus bewohnt.
Eines Tages, kurz nach dem Hauskauf und noch vor unserem Einzug, schaute ich mir auf dem Speicher die Sammlung von Werkzeugen an, die der verstorbene Mann hinterlassen hatte. Auf einmal fühlte ich links von mir eine Person, die ich nicht sehen konnte, aber deren Gegenwart ich deutlich fühlte. Sofort dachte ich an den verstorbenen Ehemann der Verkäuferin des Hauses. Ich ging hinunter ins Erdgeschoss, wo Britta sich aufhielt. Als ich ihr mein Erlebnis erzählte, sagte sie, auch sie hätte soeben den Mann wahrgenommen. Ihr Eindruck war, dass er sich interessiert die neuen Hausbesitzer anschauen wollte.
Noch eine weitere Nachtod-Erfahrung kann ich berichten. Mein jüngerer Bruder starb 2021 an Krebs, wenige Tage vor seinem 60. Geburtstag. Wir hatten immer ein gutes Verhältnis miteinander gehabt. Vor der Beerdigung wurde er in einem Raum des Bestatters offen aufgebahrt. Dort stand ich alleine vor seinem Leichnam und nahm Abschied von meinem Bruder. Da spürte ich eine starke Energie der Seligkeit und der tiefen Ruhe. Nachdem ich den Raum verlassen hatte, ließ diese Wahrnehmung nach.
Bei der Bestattung überkamen mich dieselben Gefühle, und zwar ab dem Betreten des Friedhofs. Sie hielten auch beim Abschiedsgottesdienst an, nachher bei der Beisetzung und beim Kondolieren. Erst als ich gemeinsam mit meiner Mutter den Friedhof verließ, verschwanden sie. Diese Gefühle waren so intensiv, dass ich während der ganzen Zeit der Wahrnehmung, die etwa eine Stunde dauerte, unmöglich trauern konnte. Stattdessen war ich in gehobener Stimmung, was ich natürlich verbergen musste. Erst anschließend überfiel mich Trauer, doch gleichzeitig war ich auch getröstet.
Das Besondere an diesen Wahrnehmungen war, dass mir zwar klar war, dass sie in Zusammenhang mit meinem Bruder standen. Aber ich konnte sie ihm nicht ausdrücklich zuordnen, in dem Sinne, dass ich spürte: Aha, es ist mein Bruder, der sich bei mir meldet. Bei der oben geschilderten Erfahrung mit dem Hausbesitzer wusste ich sofort, dass er und kein anderer gekommen war, und auch Britta war sich im Klaren über seine Gegenwart, obwohl wir beide ihn niemals zuvor kennengelernt hatten. Doch in Zusammenhang mit der Aufbahrung und der späteren Bestattung meines Bruder nahm ich zwar Ruhe und tiefe Freude wahr, die sich von den Umständen her nur auf ihn und niemand anderen beziehen konnten, doch eine Anwesenheit seiner geistigen Person konnte ich nicht erkennen.
Später sagte mir ein Medium, ich hätte nicht meines Bruders Seligkeit gespürt, sondern die der Engel, die sich um ihn kümmerten. Ich kann mir das gut vorstellen, denn seine Krankheit hat ihn stark mitgenommen und seine Seele war vielleicht nicht in der Lage gewesen, sich anderen Menschen mitzuteilen, um sie zu beruhigen. Stellvertretend für ihn könnten sich dann andere Wesen gemeldet haben.